Die Restauration des robotron PBT4000 ist abgeschlossen.
Viel Arbeit und Mühe sind in das Projekt geflossen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Das ausgelaufene Akkumodul habe ich vollständig entfernt, da der Aufwand es zu reparieren viel zu hoch gewesen wäre. Stattdessen sitzt nun ein 2. 5V Netzteil anstelle, um alle Komponenten ausreichend versorgen zu können. (Das AKM lieferte ebenfalls 5V Versorgungsspannungen.)
Anstelle der alten, originalen Tastatur konnte ich eine fast neue, freundlicher Weise gespendete Tastatur verwenden. Die Kabel hat mein Bekannter Karsten R. für mich angebracht, da es Zeitlich bei mir etwas knapp war.
Nachdem der Test der Netzteile abgeschlossen war, stellte sich heraus, das alle Steckkarten bis auf die ATA-Karte (Anschluss TAstatur) funktionstüchtig waren. Eigentlich ein wahres Wunder, wenn man überlegt, dass die Technik mehrere Jahre im Regen gestanden hat. Nun, scheinbar war es im Inneren des Rechners trocken genug und auch die Dämpfe aus dem AKM haben nichts angerichtet.
Auf der ATA Karte war auch lediglich ein russischer 7404 Schaltkreis defekt. Die Fehlersuche erforderte aber dennoch gut 8 Stunden.
Von dem Rechentechnik-Museum der FH Merseburg habe ich 3 zum Teil stark verrostete und nicht komplette BDEs (BeDienEinheiten) bekommen, welche man am PBT zur Softwareentwicklung (oder besser gesagt zur Fehleranalyse bei der Sofwareentwicklung) nutzt. 2 der BDEs sind nun wieder Funktionstüchtig und komplett mit allen Tasten bestückt. Eine davon geht an meinen Beannten Karsten R., da dieser auch ein PBT4000 hat.
Die Kabel am ANA000 Bildschirm sind ebenfalls wieder am Platz. Der Bildschirm ist ein sehr interessantes Gerät. Nach heutiger, technischer Sicht, handelt es sich eher um ein Terminal als einen Bildschirm. Im Gehäuse des ANA steckt neben der normalen Bildschirmtechnik auch der Bildspeicher, der Zeichengenerator und eine Platine, zur Kommunikation mit dem K1510 Rechner.
Die Lochbandtechnik ist auch geprüft und Getestet. Beide Stanzer vom Typ daro 1215-1001 funktionieren. Auch der Lochbandleser (Typ daro 1210-0333) funktioniert. Mittlerweile habe ich sogar einen 2. Lochbandleser vom Typ daro 1210-0333.06 erhalten, welchen ich aber leihweise an meinen Bekannten Karsten R. abgebe, da dieser noch keinen eigenen Leser hat.
Die Lochbandtechnik in Aktion zu sehen, ist wirklich atemberaubend. In Sekundenschnelle wird das ungestanzte Papierband durch den Stanzer gezogen und kommt auf der anderen Seite wieder mit einigen Löchern darin heraus (50 Zeichen/s). Ebenso schnell füllt sich der Papierkonfetti-Behälter vorn am Stanzer. Die Geräuschkulisse ist dabei ebenfalls atemberaubend oder eher ohrenbetäubend. Der optische Lochbandleser legt dann im Standalone betrieb (also ohne angeschlossenen Rechner) noch einen Zahn zu (250 Zeichen / s). Am PBT4000 ist er aber ungefähr gleich schnell und durch den Start-Stopp Betrieb auch ungefähr gleich laut. Im Start-Stop Betrieb wird der Stanzer angehalten, wenn der Rechner die gelesene Information noch nicht verarbeitet hat. Da es keinen Cache (Zwischenspeicher) am PBT4000 gibt, wartet der Leser quasi bei jeder gelesenen Information auf den Rechner.
Mittlerweile wurde mir bereits einen weiterer K1510 Rechner angeboten. Diesen muss ich jedoch erst einmal abholen. Es handelt sich um eine noch seltenere K1510 Rechner-Variante: Den „MSD“ (Mikrorechnergesteuerter SchalterDrucker), wie er bei der Deutschen Reichsbahn zum Fahrkartenverkauf eingesetzt wurde.