Windows von einem dynamischen Datenträger umziehen

Will man eine vorhandene Festplatte, auf der auch das Betriebssystem (Windows) läuft, durch eine SSD ablösen (oder auch nur die Installation auf eine andere Festplatte umziehen), ist das Kopieren der vorhandenen Installation auf den neuen Datenträger meist problemlos möglich. (zB. mit CloneZilla, HDClone Free Edt. oder dem Samsung Data Migration Tool.)

Anders allerdings, wenn die Festplatte unter Windows als dynamischer Datenträger geführt wird. Dann versagen alle derzeit verfügbaren Migrationstools. HDClone möchte das nur in der Professional Version tun, CloneZilla kopiert die Platte zwar brav, Windows verweigert danach aber mit der lapidaren Meldung „INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE“ den Start (da der dynamische Datenträger durch die Kopie ungültig wird) und das Samsung Data-Migration Tool kommt wiederum nicht einmal zum Kopieren, denn es findet schon beim Start keine Windows Installation.

Unter Umständen (kein RAID0; die Festplatte wurde nachträglich in einen dynamischen Datenträger konvertiert; das Betriebssystem liegt auf dem physikalischen Datenträger und nicht im dynamischen Bereich) kann man mit „GParted“ und einem Windows-Reparaturdatenträger doch noch etwas ausrichten. (Windows 8 – 10: Wiederherstellungslaufwerk.)

Alternativ kann man zB. das kostenpflichtige HDClone Professional nutzen, das hilft auch in den og Fällen weiter.

Wiederherstellungslaufwerk (Windows 8-10) erstellen

Zunächst benötigt man einen Wiederherstellungsdatenträger. Das kann die Original DVD sein. Alternativ ist ein USB-Stick mit mind. 8GB Speicher nötig. Dieser wird während des Prozesses komplett gelöscht, also die Daten vorher sichern.

Um das Wiederherstellungslaufwerk zu erzeugen, tippt man in das Suchfeld der Systemsteuerung (oder des Startmenüs) „Wiederherstellungs“ ein und wartet auf die Suchergebnisse.  Es taucht der passende Treffer auf, den man auswählt:

WDH

Nun lässt man das Wiederherstellungslaufwerk erstellen. Der Datenträger funktioniert übrigens für alle Windows Installationen der gleichen Version, und nicht nur für die, mit der er erstellt wurde.

Partitionen mit GParted kopieren

GParted kann man von einem USB Stick oder einer Linux Live CD starten. Wie diese erstellt werden, soll hier nicht erklärt werden. Da liefert Google genügend Anleitungen. (Download der PartedMagic LIVE CD kostenpflichtig hier, oder als kostenloser Teil der Ultimate Boot CD.)

Ist GParted gestartet, wählt man dort zunächst rechts oben, in der Drop-Down Liste, den Quelldatenträger. Auf diesem findet man idR. mindestens zwei Partitionen: eine vom Typ „UNKNOWN“ (Farbe Schwarz) und eine oder mehrere Betriebssystempartitionen. (Zusätzlich könnten noch OEM und RECOVERY Partitonen vorhanden sein.)

Sehen Sie hier nur eine große Partition vom Typ „UNKNOWN“, ist der Datenträger vollständig dynamisch und sie können nach dieser Anleitung leider nicht weiter vorgehen. Hier hilft evtl. die Professional Version von HDClone.

 

Es werden der Reihe nach (von links nach rechts) die zu kopierenden Partitionen ausgewählt und über den Button „Copy“ (Kopieren) in die Zwischenablage kopiert. Um diese auf das Ziellaufwerk zu übertragen, wählen Sie dieses wiederum oben rechts in der Dropdown-Liste aus, und betätigen dann den „Paste“ (Einfügen) Button. Die Partition vom Typ „UNKNOWN“ wird dabei ausgelassen.

Beim Einfügen fragt GParted, wo die neue Partition eingefügt werden soll. Lassen Sie die Einstellungen im Dialog zunächst unberührt und klicken Sie auf OK. (Dann werden die Partitionen mit der Originalgröße, aber direkt hintereinander eingefügt.)

Nach Abschluss aller Kopieraktionen wählen Sie in der Symbolleiste den Button „Anwenden“ – erst jetzt werden die Änderungen tatsächlich ausgeführt.

Nach Abschluss der Aktionen beenden Sie GParted und Fahren den Rechner herunter. Bauen Sie am einfachsten den/die original Datenträger jetzt aus (oder ziehen Sie zumindest die Kabel ab).

Erzeugen des Bootsektors

Durch den og. Kopierprozess wurde kein Bootsektor / Bootloader auf das neue Laufwerk übertragen. Der Rechner wird also noch nicht starten. Genau dafür haben wir aber das Wiederherstellungslaufwerk im ersten Schritt erzeugt. Starten Sie den Rechner bitte davon.

Sie werden nach dem Start vom Wiederherstellungslaufwerk gefragt, was Sie tun möchten. Wählen Sie „Problembehandlung“. Im nächsten Bildschirm wiederum wählen Sie „Erweiterte Optionen“ und danach „Starthilfe“. Windows wird nun die Laufwerke durchsuchen und im Idealfall den Bootsektor / -loader automatisch neu schreiben. Dies erkennen Sie an der Ausschrift „Die Reparaturen werden Angewendet“ – Der Rechner startet danach automatisch neu. (Sie können das Wiederherstellungslaufwerk dann abziehen.)

Sollte stattdessen eine Fehlermeldung erscheinen, ist es möglich, die Reparaturen manuell durchzuführen.

Dazu hat der TecChannel eine wunderbare Anleitung veröffentlicht.

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