Heute wurde von Google der zeitnahe Versand der ersten Entwickertypen der neuen Google Brille „Glass“ angekündigt. Diese Version war und ist derzeit nur für einen eingeschränkten Personenkreis verfügbar. Einen Wohnsitz in den USA und entsprechende Ambitionen vorausgesetzt, konnte man sich im vergangenen Jahr bei Google als Proband bewerben.
Was ist das denn überhaupt?
Nun eigentlich alles andere als eine Brille, denn das, wofür man sich eine Brille kaufen würde, kann Googles Version nicht: Sie verbessert weder die Sehkraft noch kommt sie als besonders attraktives Schmuckstück in Frage.
Dafür kann die Google Brille einiges anderes. Technisch gesehen ist Sie ein mobiler Computer in Brillenform mit einem Headset und eingebautem Bildschirm vor dem rechten Auge.
Der Ton wird nicht wie bei handelsüblichen Headsets über einen Kopfhörer, der mittels Schallwellen das Trommelfell in Bewegung versetzt erzeugt, sondern über einen „Bone Conduction Transducer“ (zu Deutsch „Knochenleitkopfhörer„) direkt über den Schädelknochen an das Innenohr übertragen. – Man hört also am besten, wenn man sich das Ohr zu hält.
Der „Bildschrim“ ist ein sogenanntes HUD, ein Heads up Display. Es projiziert laut Google einen 25″ (~60cm) High Definition Bildschirm direkt in das Sichtfeld des Trägers. Wie das theoretisch aussieht, kann man in diesem Video hier bestaunen.
Die Brille selbst besitzt eine Kamera (5 Megapixel) mit der man Fotos und Videos (720p) aus der First Person Perspektive aufzeichnen kann. Diese können auf einem eingebauten 12GB Speicher abgelegt werden. Per Bluetooth und WLAN kann die Brille mit anderen Geräten verbunden werden. Koppelt man Sie per Bluetooth mit einem Android (>=4.0.3) Mobiltelefon auf dem die passende Companion App läuft, bekommt man GPS und SMS Zugriff auf die Brille. Telefonieren kann man mit dem Gerät natürlich auch. – Google verspricht eine neue Form der Videotelefonie, denn dank der Brille sieht der angerufene zukünftig das, was Sie sehen.
Der Akku soll ca. einen Tag durch halten und wird per micro USB Ladegerät (wie die meisten Mobiltelefone) aufgeladen.
Die Brille wird per Sprachbefehl gesteuert. Derzeit versteht sie jedoch nur Englisch. Für Anwendungen („Glassware“), die auf der Brille laufen, gibt es von Google eine neue Programmierschnittstelle („Mirror API“), die nun ebenfalls öffentlich zugänglich ist.
Für mich ist die Brille zwar nicht zwingend ein Muss, aber ein Gimmick, dass ich mir definitiv kaufen würde, wenn es denn schon in Deutschland verfügbar wäre.