Gestern muss der Tag der WebBrowser gewesen sein…
Erst verkünden Mozilla und Samsung, dass Sie gemeinsam an einer völlig neuen, in einer ebenso neuen Programmiersprache (Rust 0.6) erstellten Rendering Engine namens „Servo“ arbeiten, kurz danach kommt Google mit seinem Fork der WebKit Rendering Engine „Blink“ um die Ecke.
Mozilla und Samsung versuchen mit Servo eine komplett neue HTML Rendering Engine (die Software, die für das Interpretieren des Webseitenquelltextes und das darstellen der Informationen in für den Menschen lesbarer Form zuständig ist) zu erstellen. Das Hauptaugenmerk dabei liegt in der möglichst effizienten Ausnutzung der Mehrkernarchitekturen die mehr und mehr in unsere Computer, Tabletts und Smartphones Einzug halten sowie im Schließen der architekturbedingten Sicherheitslücken der existierenden Rendering Engines. Servo steht derzeit für ARM basierte Android Systeme zur Verfügung. Die neue Programmiersprache Rust, deren Name aus meiner Sicht etwas unglücklich gewählt ist, wenn man Fortschritt ausdrücken will, kann man ebenfalls herunter laden.
Google selbst hat sich mit Blink weniger hohe Ziele gesteckt. Auslöser für das Abkoppeln (forken) des WebKit Quellcodes war der Wunsch schnellerer Releasezyklen und das Entfernen von Ballast. Laut Google will man den WebKit Quellcode um 4,5 Millionen Quellcodezeilen reduzieren. Die neue Google-Blink Engine wird neben dem Chrome Browser auch von Opera verwendet werden.
Was heißt das nun für uns?
Im Endeffekt ist die Entwicklung zu begrüßen, denn auf diese Weise wird die Innovation angekurbelt. Da beide Technologien Open Source sind können viele Projekte von den neuen Entwicklungen profitieren.
Neue Technologien bedeuten jedoch auch neue Fehler und Tücken. Auch wenn Google und Mozilla versprechen, dass es nicht passieren soll: Entwickler von Webseiten müssen sich sicher auf den einen oder anderen zusätzlichen „Browser Fallback“ (Eine Spezialbehandlung von Inhalten weil WebBrowser bestimmte Befehle nicht, oder nicht korrekt interpretieren) einstellen.